Ladeinfrastruktur skalieren

Um Ladeinfrastruktur sinnvoll zu planen, sollte man sich über die möglichen Netzanschlusskapazitäten, verfügbaren Parkplätze und das Gästeverhalten Gedanken machen.

  • Werden meine Gäste länger bleiben und ihr Auto steht “lange”?
  • Oder besuchen sie mich nur für eine kurze Zeit?
  • Möchte ich möglichst vielen Gästen parallele Lademöglichkeiten anbieten?

Als Übernachtungsanbieter werden die Autos Ihrer Gäste nachts vermutlich viele Stunden stehen. Ausreichend Zeit zum “langsam” Laden. Werden ihre Gäste nur kurz bei Ihnen sein, spricht vieles für ein “schnelles” Ladebedürfnis. Nur lohnt es sich dafür überhaupt in teure s.g. Schnellladeinfrastruktur zu investieren?

Hier ein paar Grundlagen, um das besser zu bewerten

Die Reichweite von Elektrofahrzeugen ergibt sich aus der Batteriegröße (z.B. 60 kWh) des Fahrzeugs und dem Stromverbrauch pro 100 km (z.B. 15 kWh/100km). In diesem Beispiel kommt das Fahrzeug max. 400km weit – wobei in der Praxis niemand sein Fahrzeug von 100% Ladestand au 0% leer fährt ;-).

Für das Aufladen des Fahrzeugs kann man auf Basis dieser Daten eine simple Rechnung anstellen. Anhand der Ladeleistung in kW lässt sich die Ladezeit errechnen.

Beispiel: Der Kleinwagen mit 15 kWh Verbrauch lädt an einer Steckdose mit 2,3 kW Ladeleistung länger als 6 Stunden um 100 km Reichweite nachzuladen (15 kWh/2,3 kW=6,5 h). Bei einer Ladeleistung mit 11 kW (Klassische Wallbox) benötigt er weniger als 1,5 Stunden.

Lastverteilung und Lastmanagement, um möglichst viele Ladeplätze anzubieten

Man kann einfach erkennen, dass die verfügbare Netzanschlussleistung schnell limitierend auf die Anzahl der Ladeplätze wirkt. Insofern lange Standzeiten möglich sind, kann man die verfügbare Netzleistung aber mittels eines Lastmanagements auf mehrere Ladeplätze verteilen.

Hierzu zwei Beispiele:

Beispiel 22 kW Netzanschluss – kein Lastmanagement erforderlich: Es werden zwei auf 11 kW begrenzte Wallboxen installiert. Beide können mit mit max. 11 kW laden. Es bedarf keines aktiven Lastmanagements, da die max. verfügbare Netzanschlussleistung von 22 kW nicht überschritten wird.

Beispiel 11 kW Netzanschluss – Lastmanagement erforderlich: Es werden zwei oder mehrere Wallboxen an einem 11 kW Netzanschluss betrieben. Die verfügbare Leistung wird dynamisch entlang des Füllzustands der zu ladenen Fahrzeugbatterien geregelt. Das Lastmanagement stellt sicher, dass die verfügbare Maximalleistung von 11 kW über alle Wallboxen nicht überschritten wird.

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